Am piemontesischen Ufer des Lago Maggiore gelegen, ist die Residenz nur 6 km von Verbania und 20 km von der Schweizer Grenze mit Tessin (Brissago, Ascona, Locarno) entfernt. In den 70er Jahren wurde aus der alten und prächtigen Residenz von Pascha Pavlos Dhranet eine einzigartige Ferienanlage gebaut, die sowohl als fester oder Zweitwohnsitz als auch als wirtschaftliche Investition für Saisonvermietungen sehr interessant ist. Eine völlig eingezäunte und ausschließlich genutzte wunderschöne Parkanlage von 60‘000 m2 mit seltenen und exotischen Pflanzen, einheimischen Blumen und duftreichen Bäumen umfasst die alte Villa und die später gebauten Häuser in einer magischen und stimmungsvollen Umgebung in Harmonie mit dem See und dessen Farben.
Nach seiner Ankunft in Oggebbio mit seiner mailändischen Frau Adelina Casati und seiner Tochter Despina erwarb der Pascha die Villa von Herrn Cav. Gaetano Ferri, Professor für Malerei an der Akademie Albertina in Turin, der das Haus zum Gedenken an seine gestorbene Mutter „Clementina“ nannte. Vom Pascha wurde die Villa in „Despina“ umbenannt und – wie Boniforti schrieb – «mit Fresken, Aquarien und Luxus-Gärten im arabischen Stil…» geschmückt. Auch die riesige Parkanlage wurde dem arabischen Stil angepasst und hätte mit ihren vielfältigen Kampfern, Libanon-Zedern, Buchen, Kamelien und Azaleen die perfekte Kulisse für die Geschichten von „Tausendundeiner Nacht“ sein können. Der ägyptische Nabob konnte diese prächtige Villa jedoch nicht lange genießen. Er starb, kurz nachdem er ihre Erweiterung in Auftrag gab.
Am 17. Februar 1899 erschien die Nachricht des Todes des hohen Würdenträgers in der lokalen Zeitschrift „La Vedetta“: «In seiner Villa Ramlhe in Alexandria starb Dhranet-Bey, ehemaliger Leiter der Khedivé-Theater in Ägypten. Er war sehr bekannt in Mailand, wo er jahrelang wohnte und Frau Adelina Casati heiratete. Letzten Montag fand seine feierliche Beerdigung unter Anwesenheit von Pascha Ibrahim und anderen Persönlichkeiten statt. Herr Dhranet starb am Vortag der Heirat seiner einzigen Tochter, wobei er für diesen Anlass eine deutliche Erweiterung seiner Villa in Oggebbio bereits in Auftrag gegeben hatte…». Seine Tochter Despina und ihr Mann führten dann die vom Pascha bestellten Bauarbeiten zu Ende.
Die pompöse Villa wurde gegen 1922 fertig gebaut. Innen war damals unter anderem eine wertvolle Bibliothek und ein Musiksaal mit wunderschönen Bildern und prächtigen Holzverzierungen. Unter den Änderungen, die am Park von Michele Cantamessa aus Stresa vorgenommen wurden, fanden die Brunnen und kleine Wasserfälle mit Fischen, Fröschen, Seerosen und Wasserpflanzen besonders Interesse sowie die von Zitronenbäumen und Rosen eingefassten Wege und die wunderbaren Quellen, die teilweise unterirdisch flossen und dann wieder an der Oberfläche auftauchten. Bis 1946 blieben die Villa und die Parkanlage in Eigentum der Erben Zervudachi. Einige Jahre später wurden sie von Firmen übernommen, die die Villa in eine Residenz umbauten und die große Parkanlage teilweise für den Bau neuer Häuser zerstörten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet und in den 20er Jahren im Auftrag von Pascha Dhranet umgebaut, ist Villa „Despina“ immer noch eines der stattlichsten Gebäude am Lago Maggiore. Der Grundriss besteht aus einem massiven Bauwerk mit drei oberirdischen Stockwerken und einem zweistöckigen Untergeschoss sowie einem Dachgeschoss. Das Gebäude zeichnet sich durch den starken Kontrast zwischen dem Bossenwerk, das die Mauern des zweistöckigen Untergeschosses verkleidet, und den feinen Stuckfassaden der oberen Stockwerke aus.
Im Obergeschoss verringert sich der Grundriss zugunsten einer großen Terrasse, die auf der linken Seite des Hauses die Fassade völlig umfasst. Ein eleganter Rahmen bestimmt die Höhe dieses Stockwerkes; ein zweiter Rahmen trennt die oberen Etagen vom Dachgeschoss. Die vertikale Entwicklung des Gebäudes wird durch die Stuckreliefs betont, die den Verlauf der Ecklisenen nachahmen und den Fensterabstand abgrenzen. Alle Fenster sind in Achse, ihre Größe ändert sich je nach der Wichtigkeit der Räume. Von den kleineren aber feinen Stichbogenfenstern des Hochparterres kommt man zu den mit Architrav versehenen Fenstertüren der ersten Etage und zu den wunderschönen Fenstern am Obergeschoss, mit Stuckarbeit geschmückt und mit kurvenförmigen Rahmen profiliert. Die Fenster der oberen Stockwerke bewahren die Proportionen, sind jedoch einfacher gestaltet als die unteren Fenster. Einfache elliptische „Ochsenaugen“, in Nischen eingebaut, versorgen das Dachgeschoss mit Licht. Die Besonderheit von diesen Öffnungen ist nicht die Form, sondern deren Einbau in die sanfte Stirnfläche, die die Auskragung der Dachrinne mildert. Erwähnenswert sind auch die Konsolen, die die kurvenförmigen Balkone am zweiten Stock stützen.
– Residenza del Pascià in Casa Vogue –